Die Digitalisierung ist eine wichtige Herausforderung unserer Zeit, bietet diese technologische Umwälzung doch ein gigantisch großes Potential. Informationen können in kürzester Zeit abrufbar/verfügbar gemacht oder verbreitet werden. Bei aller Begeisterung über die Möglichkeiten, bei allen Befürchtungen über die Auswirkungen der Digitalisierung, man sollte nicht vergessen, dass die Digitalisierung nicht alles ist.
Das Foto von Gaston Weber wurde digitalisiert und kann so vielseitig verwendet werden. Die Einschränkungen der physischen Verfügbarkeit wurden aufgehoben. Aber zeigt der Scan wirklich alles?
Bei genauerer Betrachtung fallen am unteren Bildrand zwei Schnörkel auf, man könnte diese Schnörkel als Haare oder Fäden deuten. Das wäre dann ein kleines Problem beim Scan.
Hat man aber den Abzug in Händen, dann fällt sofort auf, dass es sich da um einen eingeprägten Schriftzug handelt: Grünert Jestetten
Damit hat man nicht nur die Fotografin Charlotte Grünert und den Entstehungsort Jestetten; im Wissen um die Anwesenheit von Gaston Weber in Jestetten kann man die Aufnahme ist die Zeit von 1942 bis 1944 datieren.
Ein simpler Scan hat die Prägung übersehen. Auch bei der Digitalisierung von Negativen laufen wir in solche Probleme, was versteckt sich im etwas unterbelichteten Bereich des Negativs, was im leicht überbelichteten? Ein einzelner Abzug kann hier keine Antwort liefern.
Wir müssen uns nicht nur um die digitale Welt kümmern, sondern auch um die analoge. Auch die Aufbewahrung von physisch vorhandenen Objekten ist eine Herausforderung.