Vor zig Jahren hat jemand mit einer Schablone einen Text auf die Fabrikwand gemalt; aber da der Putz von der Industrieruine herab bröckelt, ist der Text nicht mehr vollständig lesbar. Wahrscheinlich war es „I have a dream“ aus der berühmten Rede von Martin Luther King.
Natürlich ist es gut, wenn man einen Traum hat, aber der Text auf der Wand zeigt, dass das nicht ausreicht; man muss den Traum auch in die Realität bringen, sonst bröselt er doch nur vor sich hin. Formulierungen wie „man sollte“ oder „man könnte“ führen zu keinem Ergebnis. Natürlich werden die wenigsten Wünsche sofort und vollständig erfüllt werden, aber zur Erfüllung muss man doch eigene Schritte machen. Erst mit dem „ich mache“ oder „wir tun“ kommt Bewegung in die Sache. Damit geht man das Risiko des Scheiterns ein, aber wenn man nichts macht, dann ist der Traum von vornherein gescheitert.
Auch im Ehrenamt kann man viel erreichen. Mit ein klein wenig Mut, Durchhaltevermögen und Gestaltungswillen kann man viel erreichen. Aber damit es nicht beim zerbröselnden Traum bleibt, muss man die Sache auch angehen.
Konrad Schlude