Kolping besucht Helferkreis für Flüchtlinge

Kolping zu Besuch beim Helferkreis

Der Jestetter Helferkreis für Flüchtlinge leistet wichtige Betreuungsarbeit für die in der kreiseigenen Gemeinschaftsunterkunft untergebrachten Flüchtlinge. Die Kolpingfamilie Jestetten hat den Helferkreis bereits mehrfach unterstützt, so durch personelles und finanzielles Engagement beim Sommerfest 2017; kürzlich hat Kolping auch eine Spende an den Helferkreis gemacht. Dies war der Anlass für einen Besuch von Kolping beim Helferkreis, um mehr über die Arbeit und die anstehenden Probleme zu erfahren.

Als Leiter des Helferkreises erläuterte Horst Weible die aktuelle Situation in der Gemeinschaftsunterkunft. Aktuell sind 60 Flüchtlinge untergebracht, die aus einer Vielzahl von Ländern aus Nahost und aus Afrika stammen. Insbesondere die gute Betreuung hat dazu geführt, dass es seit Inbetriebnahme der Unterkunft keine Probleme in der Gemeinde gegeben hat. Allerdings macht sich bemerkbar, dass die Aufgaben des Helferkreises eher zunehmen, während der Helferkreis tendenziell kleiner wird. Negativ auf die Stimmung wirkt sich insbesondere die schlechte Aussicht auf Arbeitsstellen aus; oft sind gute Sprachkenntnisse notwendig, viele Handwerksbetriebe arbeiten in der Schweiz, wohin die Flüchtlinge aber nicht gehen dürfen.

Der Sprachunterricht ist ein wichtiger Bereich der Arbeit des Helferkreises. Die Beförderung zu Arztterminen außerhalb von Jestetten stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Wichtig sei auch, dass mit einigen engagierten Helfern eine gute Betreuung zu Schwangerschaft und Pflege von Kleinkindern angeboten werden kann.

Wie Weible ausführte, ist das Überwinden der „Insellage“ der Unterkunft ein Ziel des Helferkreises. So wird zum Erntedank ein „Café der Begegnung“ im Pfarrsaal durchgeführt, für den 30. November ist ein „Syrischer Abend“ in Planung.

Breiten Raum nahm in der Diskussion eine als ungerechtfertigt empfundene Abschiebung ein. Kurz nach der Geburt seiner Tochter wurde ein aus Nigeria stammender Flüchtling abgeschoben, seine Partnerin und das Baby blieben allein zurück. „Es ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht ein oder zwei Stunden an diesem Fall gearbeitet habe“, so Weible.

Für die Vertreter von Kolping war es ein spannendes Gespräch, und die beiden Vorstandsmitglieder Mathilde Altenburger und Konrad Schlude bedankten sich für die Einblicke.