Nachdem unter anderem im letzten Jahr die Ausstellung „Kelten an Hoch- u. Oberrhein“ viele Besucher nach Jestetten gebracht und weite Beachtung gefunden hat, wird das im letzten Jahr lancierte grenzüberschreitende Prospektionsprojekt weitergeführt. Bei diesem Prospektionsprojekt forschen deutsche und schweizerische Archäologen gemeinsam; Ausgangspunkt ist vor allem das keltische Oppidum von Altenburg-Rheinau, im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes werden aber auch Relikte anderer Zeitepochen untersucht.
Im Jahr 2006 wurden einige Feldbegehungen durchgeführt, bei denen Studenten nach Oberflächenfunden gesucht haben. Im Frühjahr 2007 wurde mit geophysikalischen Methoden der Boden im Bereich des Oppidums analysiert, um weitere Informationen über die Siedlung zu erhalten.
Diese Tage ist der Archäologe Patrick Nagy von der Kantonsarchäologie Zürich wieder in Jestetten gewesen. In Gesprächen mit Privatpersonen konnte Nagy neue, der Forschung bislang unbekannte Fundorte von jungsteinzeitlichen Relikten aufnehmen. An diesen Fundorten früher Ackerbaukulturen sind vor allem unterschiedlichste Silex (Feuerstein) Stücke gefunden worden. Dazu gehören unter anderem Bohrer und Pfeil- u. Speerspitzen. Die Funde werden zur Zeit in der Kantonsarchäologie Zürich ausgewertet, die Ergebnisse der Auswertung werden in der nächsten Jestetter Dorfchronik (Dezember 2007) und in archäologischen Fachpublikationen veröffentlicht werden.
Patrick Nagy bescheinigte dem Untersuchungsgebiet rund um Jestetten ein „hohes archäologisches Potential“. Da im benachbarten Rafz die ältesten Funde aus der Altsteinzeit im Kanton Zürich gemacht worden sind, besteht die Vermutung, dass sich auch diesseits der Grenze altsteinzeitliche Funde aus einer Jäger- und Sammler-Kultur zu machen sind.
Zum ‚Europäischen Tag des Denkmals‘ laden die Archäologen am 8. September zu einer grenzüberschreitenden Exkursion ‚Altenburg und Rheinau in keltischer Zeit‘ ein.Weitere Informationen folgen.
Konrad Schlude