Der Landschaftserhaltungsverband (LEV) sieht sich als einen Dienstleister für ein regionales Natur- und Landschaftsmanagement. Schon im Jahr 2015 hat Hansjörg Stoll, Geschäftsführer des LEV im Kreis Waldshut, einen Vortrag in Jestetten gehalten, in dessen Folge auch die Gemeinde Jestetten Mitglied im LEV geworden ist. Nun haben die damaligen Veranstalter Bildungswerk und BUND Jestetten und der Naturpark Schaffhausen Hansjörg Stoll erneut eingeladen, um mehr über die zwischenzeitlich getätigte Arbeit des LEVs zu erfahren.
In seinem Vortrag stellte der Referent zunächst die LEV Struktur vor. Dabei wird auch auf einen Ausgleich der unterschiedlichen Interessengruppen geachtet, im Vorstand sind daher Vertreter von Land- u. Forstwirtschaft neben Vertretern von Umweltschutzverbänden. Zu den Vorstandsmitgliedern gehört auch Andreas Merk, Vorsitzender BUND Jestetten.
In seiner Arbeit will der LEV den langfristigen Erhalt von Kulturlandschaft und wertvoller Artenvielfalt sichern. Wichtigster Partner sei hier die Landwirtschaft. Zu den betreuten Flächen gehören oft Flächen mit geringem wirtschaftlichem Ertrag, aber hohem Pflegeaufwand und hohem ökologischen Wert. Auch für den Tourismus sei die Offenhaltung der Landschaft eine Grundvoraussetzung.
Mit langjährigen Verträgen sichert der LEV die Bewirtschaftung solcher Flächen; dabei ist insbesondere wichtig, dass diese Verträge auch einer Prüfung durch die EU als Geber der Fördermittel standhält.
Hansjörg Stoll stellte einige besonders interessante Flächen im Landkreis vor und ging dann auf die Arbeit in Jestetten ein. Stoll lobte die Zusammenarbeit mit dem Naturpark Schaffhausen und erwähnte die Biotopkartierung und eine Informationsveranstaltung mit einem der Kartierer.
In der Diskussion stellte eine Teilnehmerin die Frage, wie man ein Gelände am Rande eines Feuchtgebiets pflegen soll; Hansjörg Stoll und die Vertreter des Naturparks sicherten zu, den Status dieses Geländes zu prüfen. Darauf angesprochen, dass Jestettens Nachbargemeinden Dettighofen und Lottstetten nicht Miglied im LEV sind, bemerkte der Referent, dass es aus Sicht Biotopverbund gut wäre, wenn auch diese Gemeinden Mitglied werden würden.