Das „Mikroseum“, kurz für Mikromuseum, ist eine temporäre Einrichtung des Bildungswerks Jestetten. In einen Fichtenstamm sind acht kleine Kammern eingelassen, die Objekte mit Bezug zu Jestetten enthalten.
So weisen zwei kleine Keramikgefäße auf das Werk von Margarete Heini von Elimer (1920-2013) hin. Zum 100. Geburtsjahr dieser Jestetter Keramikerin soll an sie und ihr Werk erinnert werden.
Gezeigt werden diverse Versteinerungen aus dem heimischen Jurakalk, darunter ein Ammonit mit deutlich sichtbaren Lobenlinien. Die für Jestetten und Umgebung typischen Bohnerze sind ein Verwitterungsprodukt des Jurakalks und waren bis zur Industrialisierung wichtig für die Versorgung der Region mit Eisen. Die Firma Georg Fischer im nachbarschaftlichen Schaffhausen hat Wurzeln in der Verhüttung von Bohnerz; und so bietet das Bohnerz auch heute noch Arbeit für Jestetter, auch wenn seit vielen Jahren kein Erz mehr abgebaut wird.
Das Mikroseum bietet keine Ausstellung mit Erklärungen und Antworten; Ziel ist es vielmehr, auf die Besonder- und Schönheiten der Region aufmerksam zu machen.
Auf dem aufgestellten Stamm befindet sich der griechische Buchstabe µ (my) für mikro. Der Stamm ist bewusst rustikal gestaltet. Der Aufstellungsort an der Fridolin-Scheune im Burgweg ist auch eine Referenz an die frühere harte Arbeit in Land- und Forstwirtschaft. Als ein Symbol dafür ist auch ein Wetzstein zum Schärfen von Sensen ausgestellt: Durch den langen Gebrauch ist der Wetzstein selber stark abgewetzt.
Je nach Entwicklung wird die Ausstellung in Zukunft auch wechseln. Denn es gibt sehr viele Themen, die aufgegriffen werden können.