Das Jestetter Wasserschlössli wird Fledermaushotel

Im Wald bei Jestetten befindet sich das „Wasserschlössli“, ein rund 100 Jahre alter ehemaliger Wasserhochbehälter. Im damaligen Stil der Zeit aufwändig gebaut und mit Zinnen versehen, ist das Wasserschlössli ein beliebtes Ziel für Familienspaziergänge. Nachdem das Wasserschlössli seine eigentliche Aufgabe als Wasserhochbehälter schon vor einigen Jahrzehnten verloren hat, hat es nun auf Initiative des Jestetter Lehrers Dietrich Veigel eine neue Funktion gefunden: Nach kleineren Umbauten steht es ab sofort Fledermäusen als Winterquartier zur Verfügung.

Nachdem vom Bauhof der Gemeinde Jestetten Einflugsöffnungen in die Eisentüren gemacht worden waren, wurde kürzlich das Innere des Wasserschlösschens fledermaustauglich umgebaut. Die Helfer, darunter Schüler der Hauptschule Jestetten und Fledermausexperten vom Naturschutzzentrum Westlicher Hegau in Gottmadingen, befestigten Bretter an der Decke des Wasserbehälters, woran sich die Fledermäuse festhalten können. Des Weiteren entfernten die Helfer allerlei Fallholz um das Wasserschlössli, so dass ein besserer Zugang vorhanden ist. Im Inneren hatte sich im Laufe der letzten Jahrzehnte einiges an Müll angesammelt, der nun entsorgt wurde. Ferner wurden in der Umgebung des Wasserschlösslis mehrere Fledermausnistkästen aufgehängt. Diese Nistkästen waren von Schülern der Hauptschule gebaut worden, im Kontrast zum Wasserschlössli sollen sie als Sommerquartiere dienen.

Da die benötigten frostsicheren Winterquartiere rar geworden sind, stellt das Wasserschlössli jetzt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der heimischen Fledermausarten dar. Der Umbau wurde von der BUND Ortsgruppe Jestetten und einheimischen Gewerbebetrieben unterstützt. Zur weiteren Information der Bevölkerung wird es im Sommer einen Vortrag von der BiologinBettina Sättele über Fledermäuse geben.


Konrad Schlude