In Jestetten haben der Kulturkreis und das Bildungswerk Pläne, eine Ausstellung zu den Ausgrabungen des keltischen Oppidums im Teilort Altenburg zu machen. Um einen besseren Einblick in die Organisation einer archäologischen Ausstellung zu erhalten, veranstaltete das Bildungswerk Jestetten eine Exkursion ins Schweizerische Landesmuseum in Zürich. Dort ist zur Zeit die Sonderausstellung “Die Pfahlbauer” zu sehen. Der Archäologe Samuel van Willigen, einer der Ausstellungsmacher, führte die kleine Jestetter Delegation durch die Ausstellung und erklärte das Ausstellungskonzept.
Anlass dieser Ausstellung ist die Entdeckung von prähistorischen Seeufersiedlungen vor 150 Jahren, die Ausstellung zeigt 150 ausgewählte Fundstücke aus solchen Siedlungen aus Stein- u. Bronzezeit. Die Ausstellung ist objekt-orientiert, d.h., es wird vor allem auf den einzelnen Gegenstand eingegangen. Jedes Fundobjekt wird einzeln präsentiert, und mit einem kurzen Begleittext wird auf die Bedeutung des Gegenstands eingegangen. Manche Begleittexte zeigen interessante Details des Gegenstands auf, z.B. Reparaturen an Keramikgefäßen. Andere Texte sollen zum Schmunzeln anregen, wenn beispielsweise ein steinzeitliches Klappmesser als “Victorinox Serie 1″ bezeichnet und darauf hingewiesen wird, dass dieses Messer noch keine “Zusatzgeräte” habe.
In der Diskussion gab der Archäologe Samuel van Willigen den Teilnehmern der Exkursion noch verschiedene Ratschläge, wie eine archäologische Ausstellung organisiert werden kann.
Die sehenswerte Ausstellung “Die Pfahlbauer” läuft noch bis zum 13.6.2004. Der Eintritt beträgt 12 Franken, ermäßigt 8 Franken, bis 16 Jahren ist der Eintritt frei.
Konrad Schlude