Zusammen mit dem Verkehrsverein Eglisau hatte das Bildungswerk Jestetten zu einer Städtliführung nach Eglisau eingeladen. Von Jestetten aus ist Eglisau vor allem ein Ort durch den man auf dem Weg nach Bülach oder Zürich durchfährt; dass Eglisau aber auch ein schmuckes Städtchen ist, das konnten die Besucher aus Jestetten und auch aus Eglisau auf der Führung erfahren.
Begrüßt wurden die Besucher von Arthur Cossandey, der in seinem Referat die Geschichte der Stadt einging. Ausgehend von einer alemannischen Siedlung, auf die auch der Name Eglisau zurückgeht, wuchs Eglisau im Mittelalter zu einem Handelsstädtchen heran. Die positive Entwicklung basierte auf der Lage am Rhein, der mit einer zollpflichtigen Brücke überspannt war. Eglisau gehörte lange Zeit lokalen Adelsgeschlechtern, bevor es im 15. Jahrhundert an Zürich kam.
Am Rheinufer unterhalb der Kirche erklärte Cossandey die Lage der Brücke und die des Schlosses auf der anderen Rheinseite. Während das Schloss schon im 19. Jahrhundert abgerissen wurde, musste die Brücke beim Bau und Stau des Kraftwerkes aufgegeben werden. Cossandey führte die Gruppe durch die malerischen Gässchen hinauf zum vormaligen Standort des “Pulverturms”. Die schmucken Häuser bezeugen den Wohlstands des Städtchens zu Beginn der Neuzeit.
Ein weiterer Punkt der Führung war der Besuch im Weierbachhaus, einem alten Weinbauernhaus, das heute das Ortsmuseum beherbergt. Als Vertreter der Museumskommission führten Jürg Girsberger und Maurice Schneider die Besucher durch die Räumlichkeiten. Zu sehen waren unter anderem Modelle des Schlosses und der Stadtbefestigung um den Pulverturm. Besonders hervorgehoben wird die Person von Salomon Landolt, dem künstlerisch tätigen letzten Landvogt aus Zürich. Ein weiterer wichtiger Punkt der Ausstellung ist der Fischfang, eindrücklich sind die vielfältigen Gerätschaften für den Fang des Salms/Lachs und ein um 1910/20 entstandener Film über den Lachsfang am Hochrhein.
Das Ortsmuseum Eglisau ist jeden ersten Sonntag im Monat von 14.30 bis 17.00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Gruppenführungen sind auch zu anderen Zeiten möglich, Auskunft gibt die Gemeindeverwaltung Eglisau unter Telefon 0041 43 422 35 02. Für den Herbst ist eine Sonderausstellung über die Mineralquelle Eglisau geplant.