Das Doppeloppidum von Altenburg-Rheinau ist für die Archäologie von großem Interesse, kann man diese Siedlung als Münzprägestätte und als Umschlagplatz des Weinhandels vom Mittelmeer her als „erste Stadt“ im Landkreis Waldshut bezeichnen. In den Jahren 2006 bis 2011 lief das grenzüberschreitende Prospektionsprojekt zur Erforschung des spätkeltischen Oppidums, Archäologen von beiden Seiten des Rheins erforschten mit unterschiedlichen Methoden der Prospektion das Gelände unterhalb der Rheinfalls im Bereich der doppelten Rheinschleife. Während nun die reichhaltigen Funde ausgewertet werden, laufen aber doch immer wieder einzelne Untersuchungen im Gelände.
Eine dieser Untersuchungen ist der derzeitige Einsatz von Archäologietauchern im Rhein zwischen Altenburg und Rheinau. Eine Ursache für diese Untersuchung ist das Versagen der Steuerung des Kraftwerks Rheinau im Jahr 2011: Damals hat es eine Flutwelle durch die Restwasserstrecke des Kraftwerks gegeben, so dass Schlamm weggespült wurde. Bei nachfolgenden Tauchgängen wurde oberhalb der Klosterinsel Rheinau Relikte einer Holzkonstruktion festgestellt. Gefunden wurde ein rund 10 Meter langer Eichenbalken, von dem mehrere Balken seitlich weglaufen. Mittels Jahrringanalyse (Dendrochronologie) konnten die Balken in den Zeitraum um 1575 datiert werden. Wahrscheinlich handelte es sich um eine inrichtung zur Regulierung des Wasserzuflusses auf die Mühlen bei der Klosterinsel.
Eine Tauchequipe der Stadt Zürich untersucht die Holzkonstruktion während 4 Tagen. Festgestellt werden soll unter anderem, wie groß die Ausdehnung der gesamten Konstruktion ist. Ferner stellt sich die Frage, wie die Konstruktion vor Erosion und Beschädigung geschützt werden kann.
Die beiden Taucher arbeiten ohne Flossen im flachen Wasser, um weniger Schlamm aufzuwirbeln; um eine bessere Beweglichkeit zu gewährleisten, schwimmen die Druckluftflaschen an Styroporblöcken an der Wasseroberfläche.
Angesprochen auf die Unterschiede zu anderen Taucheinsätzen, meint der Einsatzleiten Yven Seiler, dass der Rhein um die Klosterinsel ein „schönes Plätzli“ sei. Und im Gegensatz zum stadtzürcher Seeufer fände man hier auch keine Sonnenbrillen, die es beispielsweise am Bellevue in Massen gäbe.