Besuch beim Think Tank Avenir Suisse

Der Think-Thank „Avenir Suisse“ befindet sich im ehemaligen Escher Wyss Areal und somit in unmittelbarer Nähe des Hardturms. Dies war der Anlass, einen Besuch in dieser Denkfabrik durchzuführen.

Avenir Suisse wurde im Jahr 1999 von 14 internationalen Firmen ins Leben gerufen. Zwischenzeitlich wurde der ursprünglich geschlossene Kreis der Stifter geöffnet, so dass über 100 Förderer aus allen Branchen und Regionen, von Privatpersonen und von Firmen aller Grössenordnungen, die Stiftung unterstützen. Zu den Förderern gehören auch diverse Zürcher Firmen. Als unabhängiger Think-Tank engagiert sich Avenir Suisse für die gesellschafts- und wirtschaftspolitische Entwicklung der Schweiz.

Die Besucher wurden von gleich drei Referenten des Think-Tanks begrüsst: Ivo Scherrer, Lukas Rühli und Luc Zobrist. Die Referenten erläuterten einige wesentliche Themengebiete ihrer gegenwärtigen Arbeit.

Ein Thema war dabei die Zukunft der Sozialwerke, bei denen es auf Grund der demographischen Entwicklung eine Unterdeckung gibt. Aber wie vom Referenten vorgeführt, auch eine Anhebung der Lebensarbeitszeit würde das Problem nicht vollständig lösen. Allerdings wäre ein solcher Ansatz zur Zeit auch nicht politisch durchsetzbar.

Das Thema der Gebietsreform wurde intensiv diskutiert, mit Lukas Rühli stand ja auch der Autor der Studie „Gemeindeautonomie zwischen Illusion und Realität“ als Gesprächspartner zur Verfügung. Das traditionelle Milizsystem bei den Gemeinden ist an Grenzen gekommen. Neben der Bereitschaft, ein oft zeitintensives Amt zu übernehmen, fehlt mehr und mehr auch die fachliche Kompetenz. So würden Forderungen nach Professionalisierung bedeuten, dass ein Standesbeamte ein Einzugsgebiet von 7’000 bis 10’000 Personen benötigt. Verschiedene Modelle der interkommunalen Zusammenarbeit bieten da teilweise Lösungsmöglichkeiten, aber die Mitgliedschaft in verschiedenen Zweckverbänden macht die Situation unübersichtlich und reduziert die Kontrollmöglichkeit durch die Bürger. Lukas Rühli sprach sich vor diesem Hintergrund für Gemeindefusionen aus, die allerdings nicht von oben angeordnet werden dürfen.

Bei der Aussenwirtschaft wurde diskutiert, dass man angesichts neuer Herausforderungen keine statische Sicht haben dürfte. Angesichts der hohen Verflechtung mit der EU sei es wichtig, dass man die Anliegen des Gegenübers versteht und nicht mit Bezug auf die Vergangenheit Konzessionen verweigert.

Beim Verkehr müsse auf mehr Verursachergerechtigkeit geachtet werden.

 

Für die Besucher waren es zwei interessante Stunden. Gerade die intensiven Diskussionen mit den Vertretern von Avenir Suisse zeigten, dass die Arbeit von Avenir Suisse von allgemeinem Interesse sind.

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