Die Küssaburg – Bildungswerk und Kolping Jestetten auf Exkursion

Die Teilnehmer am Burgtor

Die Küssaburg ist nicht nur ein markanter Punkt und eines der Wahrzeichen der Region, die Küssaburg ist auch die einzige Burg im Besitz des Landkreises Waldshut. Dieses und vieles mehr erfuhren die Teilnehmer einer Exkursion von Kolping und Bildungswerk Jestetten. Geführt wurde diese Exkursion vom Historiker Andreas Weiß. Andreas Weiß ist der Mitautor eines Buches über die Küssaburg; in diesem Buch, das zum 75 jährigen Jubiläum des Küssaburg-Bundes in Auftrag gegeben worden ist, ist der aktuelle Forschungsstand zur Geschichte der Küssaburg zusammengefasst.

Andreas Weiß vor der Burg

Wie die Besucher aus Jestetten erfuhren, wurde die Burg im 12. Jahrhundert erbaut und war einige Zeit im Besitz eines lokalen Adelsgeschlechts. Der Bischof von Konstanz übernahm später die Burg, die umliegende Herrschaft wurde vor allem für den Weinbau genutzt. Am Ende des 15. Jahrhunderts kam die Burg zur Landgrafschaft Klettgau, und auf Grund der Erfahrungen aus dem Schweizerkrieg 1499 und dem Bauernaufstand 1525 wurde die Küssaburg verstärkt. In dieser Zeit entstand unter anderem die mächtige Ostseite mit dem charakteristischen Artillerie-Turm. Über die Herrschaftsgeschichte der Burg weiss man recht viel, wenig dagegen über die genaue Baugeschichte und das Leben darin. Das militärische Ende der Küssaburg kam im 30-jährigen Krieg, als die Burg von der eigenen Besatzung zerstört wurde.

Damit begann die Zeit als Ruine, die laut Andreas Weiß aber ebenfalls sehr interessant ist. Die Küssaburg wurde bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts touristisch erschlossen. Man baute einen Zugang durch den Artillerie-Turm ein und eröffnete eine Verpflegungsmöglichkeit.  In den Jahren 1933 bis 1936 fanden vor der Küssaburg gross angelegte Festspiele statt. Zu diesen Festspielen kamen insgesamt rund 60’000 Zuschauer aus ganz Deutschland und aus der benachbarten Schweiz.

Nachdem der Landkreis Waldshut Besitzer der Burg geworden war, fanden die Küssaburg-Feste statt. Auf Grund des Fluglärms ist allerdings nicht an eine kulturelle Nutzung zu denken.

Für die Besucher aus Jestetten war es ein informativer Ausflug, der mit einem Grillen auf der Burg abgeschlossen wurde.