Gedichte

von
 

Anton Schlude
 
 
 
 

Freiburg,

gedruckt bei Franz Xaver Wangler.
 

1838


Das Leuchtwürmchen.

 

Hausen, den 11. August 1836



Wer gab Dir, Würmchen, diesen Glanz?
Wer gab Dir dieß Geschmeide?
Wer lieh Dir diesen Strahlenkranz
Zu Deinem grünen Kleide? -
 

Entzückend weilt das Aug auf Dir,
Im Herzen weckt es Rührung;
Es hebt den Glauben froh in mir
An eine Weltregierung.
 

Ja Würmchen, ja, es ist ein Gott!
Auch Du bist davon Zeuge.
Verstumm' Freigeist mit deinem Spott,
Und bete an und schweige! -
 

Auch groß ist Er im Würmchen hier,
Wie dort im Sternenheere.
Ihn preis't der Cherub, wie das Thier,
Und singet Seiner Ehre.
 

Der Donner ruft's im dumpfen Schalle
Und Berg' und Felsen dröhnen,
Die Erde ruft's im Wiederhall
Aus tausend, tausend Tönen.


Gedichte von Anton Schlude
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