Anton Schlude:

Das Donau-Thal von Tuttlingen bis Sigmaringen

1858


Gruß des Sängers an sein heimathliches Thal.

Du Thal mit deinen Wiesen
 Mit deiner Wälder Grün,
Sollst hoch von mir gepriesen
 Im Liede stets erblüh'n.

Mit deinen Felsenzinnen,
 Wo stolz der Berggeist thront,
Mit deinen Schluchten, Rinnen,
 Vom scheuen Wild bewohnt;

Mit deines Flusses Wellen,
 In ihrem Schlangenzug
Die Bäche und die Quellen
 Verschlingend wie im Flug,

Um weit sie fortzuführen
 Bis an Europa's Rand
Und dort sich zu verlieren
 Im Schuttgeröll' und Sand;

Mit deinen Rittersitzen
 Und Trümmern alter Zeit,
In deren Mauerritzen
 Der Uhu sich jetzt freut;

Mit deinem regen Treiben
 In Weiler, Dorf und Stadt; -
Ach! Alles zu beschreiben
 Die Feder ist zu matt!

Du Thal mit deinen Wiesen,
 Mit Stolz nenn ich dich mein:
Drum sollst du stets gepriesen
 Von deinem Sänger sein!
 


Der Dichter Anton Schlude