Gedichte

von
 

Anton Schlude
 
 
 
 

Freiburg,

gedruckt bei Franz Xaver Wangler.
 

1838




 
 

Der Frühling.

Hausen im Thal, den 2ten März 1834





Wie schön ertönt es nicht im frohen Wiederhalle,
Wenn die Natur aus ihrem langen Schlaf erwacht!
Es jauchzet Alles hier in feierlichem Schalle,
Und Wald und Berg und Thal erglänzt in tausendfacher Pracht.
 

Freudig wirbelt hier die Lerche hoch in Lüften,
Munter singt die Amsel dort ihr Lied im Hain,
Und die Herde hüpft auf blumenreichen Triften,
Jedes Wesen will sich seines neuen Lebens freu'n.
 

Schon steht der Baum in seiner vollsten Blüthe,
Schon schmückt mit grünem Laube sich der Wald,
Und jenes Räupchen, das vor Kurzem noch im Staube wühlte,
Es flattert nun von Blum' zu Blum' in schön verjüngender Gestalt.
 

Im schönsten Wechsel öffnen tausend Blumen ihre Kelche wieder,
Und unaufhaltsam keimt der Saaten wallendes Gefilde auf.
Ja, huldvoll blickt der Gott der Liebe auf uns Alle nieder,
In seiner Hand liegt seiner ganzen Schöpfung Lauf.
 

So kommt denn Brüder, laßt uns auf zum großen Schöpfer schwingen,
Denn Alles ist ja seiner Macht und Güte, Lieb' und Weisheit Spur!
Laßt uns in feierlicher Weis' ein Hallelujah singen ---
Ein Jubelton in's frohe Loblied der Natur.


Gedichte von Anton Schlude
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